Diese Publikation erscheint anlässlich des neunhundertsten Jubiläums der Gründung des Prämonstratenserordens in deutscher englischer und tschechischer Sprache. Ihr zweites Ziel ist also viel offenkundiger - der breiten Öffentlichkeit die Tür zu den reichen Kunstsammlungen der Königlichen Kanonie der Prämonstratenser vom Strahov wenigstens halbwegs zu öffnen. Der Text ist in 50 Stichwörter (mit 135 Fotografien) gegliedert, die ich dem unbestrittenen oder vorausgesetzten Fertigungsjahr nach chronologisch reihe. Wenn die ältere Fachliteratur den einzigen Akzent auf die Inventarisierung und formalistische Beschreibung des Buchbinderwerkzeugs gelegt hat, dann kann das positivistische Anhäufen von Tatsachen heute nicht missachtet werden, sondern in die moderne Geschichte der Buchbinderei, zu der wir es sowieso immer noch unendlich weit haben, müssen wir zukünftig die sozio-kulturellen Aspekte der Gesellschaft einschalten, nicht nur die Tatsachen über bedeutendere Buchsammler. Darum bemühe ich mich, die Buchbinderei überhaupt zum ersten Mal in der einheimischen Fachliteratur tiefer in die Buchkultur einzufügen und auf den Zusammenhang sowie die Unterschiedlichkeit in Beziehung zu Buchschrift, Dekor oder Illustration aufmerksam zu machen. Derart interinterdisziplinär konzipierte Passagen erweitern die bisherigen methodologischen Ausgangspunkte, und trotzdem sie zum Schaden der Dinge kurzgefasst sind, übersteigen sie den Rahmen ähnlicher Publikationen aus dem Ausland deutlich.